Geschichte

Die Chronik des PSV bis zum 75-Jährigen Jubiläum 1996

Der Polizeisportverein Bielefeld e.V. wurde am 21.01.1921 gegründet. Die Polizeisportvereine in Deutschland steckten allesamt noch in den Kinderschuhen. Der Gedanke, dass die Polizei einen eigenen Sportverein haben sollte war für die meisten Bürger und Polizisten in Deutschland eher ein neues Thema. Als die Sportvereine nach dem ersten Weltkrieg versuchten wieder Fuß zu fassen, begannen auch die Polizisten eigene Sportvereine zu gründen.

Dieses stellte sich als ein schwieriges Unterfangen heraus. Auf einer Polizeitagung im Jahre 1919, in Berlin, wurde das Thema zum ersten Mal in einem größeren Rahmen besprochen.
In den Folgejahren wurden überall in Deutschland Polizeisportvereine gegründet, der Durchbruch für die Polizeisportvereine kam aber erst im Jahre 1924. In diesem Jahr, am 29.10.1924, wurde der Reichsausschuss der Polizei in Leipzig gegründet, dieser hatte die Aufgabe, unter anderem, die sportlichen Aktivitäten auch im dienstlichen Bereich wesentlich zu verbessern. Mit dieser Gründung änderte sich auch die Organisation des Polizeisports, die Polizei warb nun nicht mehr ausschließlich in ihren eigenen Reihen nach Sportfreunden, sondern auch in der Bevölkerung. Allerdings war dieser Gedanke noch sehr neu und musste sich erst in den Köpfen der Menschen durchsetzen.

 

Gründungsgeschichte

1920

Die Ursprünge vieler Ideen ergeben sich wohl auch aus den Einflüssen des täglichen Lebens, so fanden sich denn auch die Ideenträger zur Gründung des Polizeisportvereins Bielefeld zusammen. Ihre Geschichte soll hier in gekürzter Form wiedergegeben werden.

Im Jahre 1920, als die Schutzpolizei von Münster nach Bielefeld verlegt wurde, fanden sich mehrere Sportbegeisterte Schutzpolizisten zusammen, um nach dem Dienst ihre sportliche Begeisterung zu pflegen. Die sportlichen Aktivitäten bestanden hauptsächlich aus Fußballspielen. Im Verlauf der Jahrzehnte sollten aber 16 Abteilungen folgen. Eine erste Vorbesprechung zur Gründung eines Polizeisportvereins, fand im Januar 1921 statt. In einer Denkschrift verfassten die späteren Gründungsmitglieder die wichtigsten Punkte zur Gründung des Vereins. Sie machten im besonderen darauf aufmerksam, dass der bisherige Dienstsport unzulänglich war und durch einen Polizeisportverein unterstützt werden sollte. Auf der daran anschließend gut besuchten Versammlung des Vereins wurde er Polizeisportverein Bielefeld e. V. getauft. Dieser Name musste jedoch in Polizeiverein für Leibesübungen (PVfL) umbenannt werden. Die Gründe waren unter anderem die, dass der Verein keinem Dachverband angegliedert war.

Weil die Idee, der Polizeisportvereine wohl noch zu neu war, wurde der PVfL auch erst sehr spät in einen übergeordneten Sportverband aufgenommen. Die zähen und sehr langwierigen Verhandlungen zur Aufnahme in eben diese Verbände sind in unserem Vereinsarchiv ausgiebig beschrieben. Als der PVfL dann aufgenommen war, bekam er auch Stimmberechtigungen in Bielefelder und überregionalen Sport-Fachverbänden, der Name Polizeiverein für Leibesübungen wurde bis zum Jahre 1939 beibehalten. Zur Aufnahme wäre es wohl zunächst nicht gekommen, wenn der damalige Oberpostinspektor Retz und der Leiter der damaligen Schutzpolizei Major Meusel nicht Fürsprache gehalten hätten. Insgesamt unterstützten die Bielefelder Behörden der Sicherheitspolizei (Sipo) und der Schutzpolizei (Schupo) den PVfL. Denn nicht zuletzt war der PVfL auch damals schon ein markanter Punkt der Polizei in der Öffentlichkeit.

Der Gründungsvorstand des PVfL bestand aus folgenden Personen:

1. Vorsitzender: Fritz Heine
1. Geschäftführer: Peter Coenen
1. Schatzmeister: Kießney
Förderer des PVfL: Meusel und Knapp

 

10 Jahre Polizeiverein für Leibesübungen

1931

Nach der Gründung konnte der Verein, im Februar 1921, 250 Mitglieder zählen, das waren fast die gesamten Schutzpolizisten aus Bielefeld. Der Verein rekrutierte sich bis 1930 ausschließlich aus Polizisten.

Die einzelnen Abteilungen des Vereins wuchsen stetig mit, in den ersten zehn Jahren bestand der Verein aus folgenden Abteilungen: Fußball, Faustball, Feldhandball und Handball, Leichtathletik, Schießen und Boxen. Die Mitgliederzahl stieg leicht an, 1931 waren es ca. 320 Mitglieder.

Am Samstag, dem 21.01.1931 konnte der PVfL sein 10-jähriges Bestehen feiern. Ein Jahr zuvor wurde die Satzung so geändert, dass auch Zivilpersonen und Jugendliche in den Verein aufgenommen werden konnten. Seit dieser Änderung lag den jeweiligen Vorständen immer die Jugend im Verein besonders am Herzen. Die 10-jährige Feier fand in Bielefeld in der damaligen Polizeibehörde statt, in der Ausgabe der Westfälischen Neuesten Nachrichten (WNN) vom 17.01.1931 heißt es unter anderem:
„Zehn Jahre sind in der deutschen Sportbewegung nur eine kurze Zeit, für die Entwicklung eines einzelnen aufstrebenden Vereins bedeuten sie aber eine weite Zeitspanne, in der eine Menge Groß- und Kleinarbeit geleistet werden musste.“
Weiterhin heißt es dort:
„Er hat mit seinen, allen Bielefelder Sportfreunden bekannten Erfolgen vor allem im Handball nicht nur sich selbst und damit dem Ansehen der Schutzpolizei überhaupt, sondern auch unserer gemeinsamen deutschen Sportsache gedient.“

 

Vorläufige Einstellung des Sportbetriebs 1939

Aus der Zeit von 1931-1939 ist uns nur wenig bekannt. Die Vereinstätigkeit lief bis dato 1939 weiterhin recht und schlecht, im Jahre 1939 wurden wegen der Kriegseinsätze, die Vereinstätigkeiten immer weniger. Bis der Verein am Ende des Jahres 1939 zunächst stillgelegt wurde.

Die meisten Polizisten aus dem Verein wurden zum Kriegseinsatz in den Ostgebieten eingezogen. Von dem ehemaligen Gründungsvorsitzenden Fritz Heine, zuletzt Polizei-Major, ist nur eine Vermisstenmeldung aus dem Jahre 1943 bekannt. Von den weiteren Gründungsmitgliedern ist uns außer von Peter Coenen nichts bekannt.

 

Wiedergründung des Polizeisportvereins am 06.06.1946

1946

Nach dem zweiten Weltkrieg wurde der Verein unter dem Namen Polizeisportverein Bielefeld e. V. (PSV) in das Vereinsregister am Amtsgericht Bielefeld neu eingetragen. Der Neubeginn und der Enthusiasmus der Mitglieder in dem wiedergegründeten PSV, wie der Verein jetzt hieß,

schafften neue und gute Grundlagen. Die erste Zeit nach dem Krieg waren für den Sportverein außerordentlich fruchtbar. Allerdings war es für den Vorstand auch nicht einfach, die Strukturen im Verein neu zu erstellen, und die Bürger zum Eintritt in den Sportverein zu bewegen. Der Verein bekam eine neue Satzung, die allerdings erst am 14.05.1954 eingetragen wurde, der Verein war nun für jeden Bürger zugänglich, Frau oder Mann, jung oder alt. Im November 1949 erschien die erste Ausgabe der „Vereins- Nachrichten“ des Polizeisportvereins Bielefeld, in der es unter anderem heißt: „Die Vereinsnachrichten sollen ein Spiegelbild unseres sportlichen Vereinslebens sein; und das kameradschaftliche und sportliche Gemeinschaftsleben fördern und weiterhin festigen.“

Des Weiteren ist dort ein Ausspruch aufgeführt der wie folgt lautet:
„Sport ist sprühendes Leben, Sport ist strahlendes Licht. Sport ist Kampf, und Kampf ist Leben!“

Die Vereins-Nachrichten erschienen zunächst sporadisch, später dann viermal im Jahr, dieser Turnus wird auch heute noch beibehalten. Während der Sportverein für alle Bürger und Bürgerinnen zugänglich war, bestand der Vorstand weiterhin aus Polizisten. Die Verbindungen zu allen Dienststellen der Polizei wurde somit aufrecht erhalten. Da die Mitglieder nicht nur aus Polizisten bestanden, wurde der Verein alsbald sehr bürgernah und von jedermann geschätzt. An die alten Erfolge im Handball und Faustball konnte der Verein leider nicht anknüpfen.
Der PSV bestand 1949 aus 450 Mitgliedern, von denen ca. 150 Mitgl. Zivilisten waren und sich in folgenden Abteilungen sportlich betätigten:
Leichtathletik, Handball, Fußball, Faustball, Schwimmen und Kegeln. Die einzelnen Abteilungen freuten sich einer regen Teilnahme an öffentlichen Wettkämpfen, wodurch sich der PSV auch in den Sportlerkreisen der Breitensportverbände relativ schnell wieder einen Namen machen konnte.

 

35 Jahre Polizeisportverein Bielefeld e. V.

1956

1956 konnte der Verein sein 35-jähriges Bestehen feiern. Das Jubiläum fand mit einem Sportfest gemeinsam mit der Polizei statt. Die Polizeisportfeste erfreuten sich zur damaligen Zeit einer von Jahr zu Jahr größer werdenden Zuschauermenge und größter Beliebtheit.

Die Sportfeste fanden immer auf der Königsbrügge in Bielefeld statt, die Zuschauermenge war 1956 auf über 10.000 gezählt worden. Anziehungspunkte waren die Kunstakrobatiker der hiesigen Polizeibehörden, die Sportvorführungen der Abteilungen mit etlichen Darbietungen und die dazugehörigen Würstchenstände. Im Jahre 1956 zählte der Verein acht Abteilungen:
Leichtathletik, Handball, Faustball, Schwimmen, Judo, Kegeln, Kleinkaliberschießen und Skilaufen. Der Verein hatte zu diesem Zeitpunkt annähernd 450 Mitglieder, von denen ca. 180 Zivilisten waren. Alle Abteilungen hatten einen regen Zulauf, sie fanden gute Anerkennung in Sportler- und Verbandskreisen.

Die Sportfeste der Polizei auf der Königsbrügge waren zu dieser Zeit das beste Werbemittel für den Polizeisportverein.

Die Menschen kamen, um sich der Darbietungen zu erfreuen. Viele kamen wohl auch, um sich einen Überblick zu verschaffen, wie es in diesem Sportverein zuging. Der Verein konnte sich einmal von seiner besten Seite präsentieren, gleichfalls konnte die Polizei die Menschen von ihrer Tatkraft überzeugen. Die Polizisten führten ihre Hundestaffeln vor, der Polizeichor kam ebenfalls gut an. Aber den meisten Beifall bekamen immer die Motorrad-Akrobaten; dieses war eine Polizeitruppe, die eigens aus Minden anreiste. Es waren alles Hobbysportler, die nach Dienstschluss ihre Darbietungen einstudierten, um sie dann dem Publikum, auf eben diesen Sportfesten, im hiesigem Raum vorzuführen. Es folgten improvisierte Verbrecherjagten über Hürden, Teiche und Bäume, bei denen die Uniformierten natürlich die Oberhand behielten. Eine Fallschirmspringergruppe der Bereitschaftspolizei-Abteilung Bork war ein interessantes Mitbangen für die Zuschauer und die Schulquadrille der Polizei-Reiterstaffel Essen vollführte ganze Arbeit mit ihren Pferden. Das Polizei-Musikkorps Dortmund begleitete die Veranstaltung vom Anfang bis zum Ende.

 

Die Zeit von 1957 bis zum Jahre 1971

Der Sportverein erfreute sich großer Beliebtheit in Bielefeld, dennoch blieb die Mitgliederzahl bis zum Jahr 1971 unter 1.000, von denen ca. ein Drittel Zivilisten waren. Aber was ist schon die Höhe der Mitgliederzahlen gegen die hervorragenden Leistungen des Vereins? In dieser Hinsicht tat sich eine ganze Menge im PSV. In der Leichtathletik konnte Hans-Werner Wogatzky die Deutsche Meisterschaft im 3.000 m Hürdenlauf erringen (1965). Die Leichtathleten konnten in den Jahren sehr gute Erfolge erzielen. Die Archive der einzelnen Abteilungen sind äußerst ergiebig und können mehr Auskunft geben. Alle Abteilungen haben in dieser Zeit sehr gute Leistungen erbracht und dafür gesorgt, dass der PSV Bielefeld e. V. überall, auch über die Landesgrenzen (NRW) hinaus, bekannt wurde.

Die Abteilungs-Anzahl stieg bis zum Jahre 1971 auf zehn, als da waren:
Leichtathletik, Judo, Karate, Boxen, Schießen, Motorsport, Kegeln, Tischtennis, Frauen-Gymnastik, Herren-Gymnastik.

 

50 Jahre Polizeisportverein Bielefeld e. V.

1971

Im Jahre 1971 kann der Verein sein 50-jähriges Bestehen feiern. Zum Geleitwort, in der Jubiläumsschrift schreibt der damalige Polizeidirektor Heinz Funk:
„Gerade in der heutigen entzauberten und entidealisierten Welt, in der die Jugend allem Überlieferten und Gefühlsbeladenen misstrauisch gegenübertritt, haben der Sport und das Wirken eines Sportvereins Aufgabe und Bedeutung.“

Der Verein hat jetzt 10 Abteilungen:
Leichtathletik, Judo, Schützen, Motorsport, Boxen, Kegeln, Frauen-Gymnastik, Männer-Gymnastik, Tischtennis, Karate. Die Mitgliederzahl ist auf 1.895 angestiegen. Die 50-Jahr-Feier fand am 22.05.1971 im Gesellschaftshaus Bielefeld statt.

Im Jahre 1971 wurde bereits der 4. Volkslauf in Sennestadt gestartet, viele Läufer aus der Umgebung und aus weiter gelegenen Regionen kamen wieder einmal, um sich gegeneinander zu messen. Im Judo sind in diesen Jahren immer wieder die drei Unermüdlichen – Lanwerkamp, Jaskulke und Horstschäfer – erwähnt, die sich dem Verein und der Judo-Abteilung verdient gemacht haben.
Eine Besonderheit in diesen Jahren ist die lang anhaltende Freundschaft mit dem Polizeisportverein in Graz/Österreich. Diese Freundschaft entstand durch eine Motorsport-Veranstaltung in Graz in den Sechzigern.

 

60 Jahre PSV Bielefeld

1981

Die Jubiläumsfeier fand im Haus des Handwerks statt; unter anderem gaben sich die Tanzband „Tom-Cat“ (noch heute eine der besten Oldiebands Bielefelds) und Jürgen von der Lippe ein „Stelldichein“ und konnten für gute Unterhaltung sorgen.

Mit einer Mitgliederstärke von ca. l.700 hatte der Verein die magische Grenze überschritten. Nach einem kurzfristigen Höchststand von 2.300 Mitgliedern in den Jahren 1976-1978, pendelte sich der Mitgliederstand nach 1981 bis heute auf etwas über 2.000 Mitglieder ein.

Der damalige Polizeipräsident Heinz Funk, bezeichnete den Polizeisportverein als standhaft, in einer so aufgewühlten Vergangenheit von 1920-1980. Heinz Funk legte in seinem Geleitwort besonderen Wert auf die Verbundenheit des Polizeisportvereins zur Bielefelder Bevölkerung. Der damalige 1. Vorsitzende bekräftigte die Tatsache, dass der PSV – auch Dank der ehrenamtlichen Mitarbeit so vieler Mitglieder – den Strukturschwankungen standhalten konnte. War es im Jahre 1921 der Leistungswille im Sport, so wäre es heute mehr der innere Zusammenhalt, denn weniger das Streben nach Höchstleistung in einem Breitensportverein.

 

Die Zeit von 1981 bis 1996

Die Mitgliederstärke bleibt auch in diesen Jahren konstant.
In der zweiten Hälfte des Jahres 1983 wurde die Softballabteilung gegründet.
Weil gerade diese Softball-Abteilung in den folgenden Jahren einen so großen Erfolg erfahren hat, kann man behaupten, dass diese Damen dafür gesorgt haben, dass der Polizeisportverein Bielefeld in der ganzen Bundesrepublik bekannt wurde. Denn die Softballerinnen wurden elfmal in Folge Deutsche Meisterinnen im Softball.

Allerdings haben alle Abteilungen in diesen „Guten Zeiten“, über alle Maßen ihre Leistungen erbracht. Während die aktiven Sportler sich ihrer Erfolge freuen konnten, musste sich der Vorstand mit einer finanziellen Krise auseinandersetzen. Der Verein hatte Anfang der achtziger Jahre, einen nochmaligen Höchststand der Mitglieder zu verzeichnen, die Zahl war auf 2.500 angestiegen. Das war zunächst erfreulich, dennoch wurden durch innerstrukturelle Veränderungen der Abteilungen die Mittelvergaben der Finanzen nicht richtig durchdacht und somit waren die Schwierigkeiten vorgegeben. Die Sportpolitik war in diesen Jahren allerdings auch nicht ganz unschuldig, wie es in einer Ausgabe der Neuen Westfälischen, in den achtziger Jahren hieß. Des Weiteren war zu lesen, dass bei der Jahreshauptversammlung im Jahre 1984 von den 2.500 Mitgliedern ganze 64 Mitglieder erschienen sind, der 1. Vorsitzende nahm es mit Humor und bekräftigte es folglich dadurch „Wahrscheinlich sind alle mit unserer Arbeit zufrieden.“

Im Jahre 1986 wurde Polizeidirektor Erich Schmitt als l. Vorsitzender von der Mitgliederversammlung – dem höchsten Organ des Sportvereins – gewählt. Harald Pfeiler legte sein Amt nieder, um in den wohlverdienten Ruhestand zu gehen. Die finanziellen Schwierigkeiten wurden durch einen höheren Mitgliedsbeitrag ausgeräumt und somit konnte der Verein für die nächsten Jahre wieder planen. Überhaupt ist die Entwicklung der Mitgliedsbeiträge im PSV interessant. Wenn man die Erhöhungen über die Jahrzehnte verfolgt, so war der Polizeisportverein immer und auch heute noch einer der zurückhaltensten im hiesigen Raum. Wenn eine Erhöhung anstand, wurde sie wohlüberlegt für eine längere Zeit, die realistisch war, geplant und auch durchgeführt.

Seit dem 14. September 1989 bietet der PSV allen Laufbegeisterten und besonders solchen, die es werden wollen, zweimal in der Woche am Schildescher Obersee ein Lauftraining an. Geleitet wird es von Gerald Hoffmann, der ganz Erstaunliches zuwege gebracht hat. Durch ein spezielles Trainingsprogramm ist es möglich, dass jeder, der mit dem Kurs beginnt und zehn Wochen durchhält, 60 Minuten an einem Stück durchlaufen kann. Anfänglich waren es 20 Laufbegeisterte, mittlerweile gibt es verschiedene Leistungsgruppen, an die sich jeder individuell anschließen kann. Die Läuferzahl ist um das dreifache gestiegen.

Im Jahre 1993 findet der letzte Volkslauf des PSV in Sennestadt statt. Der Vorstand musste eines Tages zu dieser Überlegung kommen, weil die Kosten den Budgetrahmen sprengten. Man einigte sich auf einen Abschied mit „Großem Bahnhof“. Peter Gehrmann verfasste hierzu eine eigens produzierte Chronik. Der Volkslauf des PSV war 1967 der umfangreichste seiner Art in Ostwestfalen Lippe und noch ehe vom Herzmannslauf die Rede war, erfreute man sich hier schon einer großen Teilnehmerzahl. Der Versuch einen ähnlichen Lauf oder überhaupt eine Laufveranstaltung wieder auf die Beine zu stellen, wurde bisher nicht mehr in Erwägung gezogen.

Im Jahre 1993 wurde Peter Oberhaus 1. Vorsitzender.
Der geschäftsführende und der erweiterte Vorstand treffen sich mehrmals im Jahr und besprechen alle anliegenden Probleme, ich darf wohl sagen, dass ich diese Sitzungen als äußerst ergiebig ansehe. Der Informationsfluss wird somit auch zwischen den einzelnen ehrenamtlichen Mitarbeitern, die nicht alle Polizisten, sind aufrechterhalten. Der erste Vorsitzende ist nach wie vor ein Polizist, dadurch werden die Verbindungen zur Polizei in Bielefeld weiterhin bestärkt und gefördert.

1996

Im Jahre 1996 zählt der Verein etwas mehr als 2.000 Mitglieder und hat 16 Abteilungen:
Badminton, Basketball, Bowling, Breitensport, Fußball, Herren-Gymnastik, Judo, Ju Jutsu, Kickboxen, Karate, Lauftreff, Leichtathletik, Schießsport, Softball/Baseball, Volleyball.

Nach wie vor sind alle Abteilungen am Sportgeschehen in und um Bielefeld und auch überregional stark beteiligt. Die Ju Jutsu-Abteilung bietet ihre SV-Kurse weiterhin mit großem Erfolg an. Judo und Karate haben auch weiterhin besonders bei den Kindern regen Zulauf.